Online Shop 2018: Die wichtigsten Vorsätze für das neue Jahr

Im letzten Jahr boomte der Online Handel erneut und rüttelte damit mal wieder eine ganze Reihe an Branchen auf. Aktionstage wie der Black Friday oder der Cyber Monday sowie das Weihnachtsgeschäft sorgten für eine ordentliche Umsatzsteigerung im eCommerce. Doch der Ansturm ist gerade während dieser Aktionszeiträume nicht zu unterschätzen. Was im letzten Jahr galt, gilt deshalb auch für den Online Shop 2018: Neben zielgenauer Werbung und durchdachter Logistik ist auch die Server-Auslastung ein stark zu beachtendes Kriterium. 

Das Jahr 2017 endete mit einer positiven Bilanz für Betreiber von Online-Shops in Deutschland. Bereits in den ersten beiden Quartalen war der Umsatz in den verschiedensten Branchen deutlich angestiegen. Neben dem Klassiker der Bekleidung werden nun auch zunehmend Möbel, Lebensmittel, Spiele, Accessoires, Elektronik und viele andere Gegenstände des alltäglichen Bedarfs online gekauft. Amazon und Saturn sind schon längst Dauerpassagiere auf diesem vielversprechenden Zug, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen können noch aufspringen und mit ihrem Online Shop 2018 durchstarten. Hier bieten gerade Aktionstage wie BFCM (Black Friday / Cyber Monday) oder Weihnachten die ideale Bühne, um Neukunden mit (zeitlich befristeten) Angeboten zu gewinnen.

Solche Angebote bedeuten idealerweise einen hohen Andrang. Umso schlimmer, wenn Kunden dann aus dem Online Shop “herausgeschmissen” werden oder gar nicht erst reinkommen. Wenn die Server keinem Massenandrang standhalten, bringt die beste Vorbereitung nichts: Kunden verlieren das Vertrauen und verlassen die Seite mit einem negativen Eindruck. Deshalb ist für einen erfolgreichen Online Shop 2018 wichtig, die Server richtig vorzubereiten. Folgende Hinweise und Tipps sollen dabei helfen:

Belastungstests durchführen und Serverkapazität prüfen

Dies sollte fester Bestandteil im Alltag eines eCommerce Managers sein. Testing und Monitoring halten den Online-Shop instand und warnen vor möglichen Problemen, bevor sie tatsächlich auftreten. Ein guter Anfang ist es, regelmäßig die Ladezeiten der eigenen Webseiten zu prüfen. Mit gängigen Tools aus dem Online Marketing-Bereich ist das schnell und zuverlässig möglich. So lässt sich mit OneProSeo oder Googles hauseigenem PageSpeed Insights schnell und unkompliziert prüfen, wie hoch die durchschnittliche Ladezeit ist. Wenn sie stetig an der 3-Sekunden Marke knabbert, besteht Handlungsbedarf. Hier lässt sich über möglichst schlanke und unkomplizierte Programmierung bereits einiges erreichen.

Das gezielte Suchen nach Fehlern ist zusätzlich eine gute Vorbereitung. Anwendungen wie Loader und Load Impact simulieren größtmögliche Anfragen und testen, ob die eigenen Server ihnen standhalten würden. Bei kurzfristigen Serverausfällen oder Verbindungsproblemen sollten automatisierte Neuverbindungen eingerichtet sein. Hier würde beispielsweise das Smartphone des Kunden nach einem Kauf so lange auf den Webdienst zugreifen bis der Kauf durchgeführt würde. Er müsste die Ware bei Verbindungsproblemen nicht erneut in den Einkaufswagen legen.

Caching schützt bei kurzfristigem Ansturm

Beim Caching geht es darum, sich ein weitreichendes Servernetzwerk, ein Content Delivery Network (CDN), aufzubauen, das über die eigenen lokalen Grenzen hinausgeht. Netflix macht u.a. von diesen Strukturen Gebrauch, um weltweite Serveranfragen zeitnah zu beantworten. Aber auch kleinere Unternehmen können CDNs nutzen, um einem zeitlich begrenzten Ansturm auf den eigenen Online-Shop standhalten zu können. Die Anfrage eines Nutzers wird bei diesem System nicht direkt an den lokalen Server geschickt, sondern landet bei einem passenden Server des CDN. Je nach Bedarf gibt es eine ganze Reihe solcher Netzwerkanbieter, deren Angebote sich auch miteinander kombinieren lassen. Sie legen anschließend über Regeln fest, welche Daten der eigenen Webseite innerhalb des CDN übertragen werden dürfen. Bei Anfragen werden diese Daten aufgerufen und mögliche fehlende Daten vom Original-Server gezogen. Sollten die Regeln dies nicht erlauben, wird die Anfrage direkt zum Original-Server weitergeleitet.

IT-Infrastruktur skalieren

CDNs, und viele andere Strukturen, die sich der Serverauslastung anpassen, erfordern eine skalierbare Infrastruktur. So kann die Kapazität eines Servers bei erfolgreicher Skalierung erhöht werden, indem er durch stärkere Server ersetzt oder indem der Server selbst aufgerüstet wird. Dieses Vorgehen wird auch Skale-Up genannt. Im Sinne des Skale-Down würde die Kapazität horizontal betrachtet auf mehrere Server verteilt werden. So kann die Größe des Servers ihren Bedingungen angepasst werden, ohne dass Datenverlust entsteht. Dies spart auch Kosten, weil nur die Kapazitäten eingefordert werden, die auch tatsächlich benötigt werden. Dies erfordert jedoch auch Voraussicht und Planung bezüglich der Zeiten, in denen die Server mehr oder weniger belastet sind.

Webdesign anpassen

Kurze Ladezeiten gehen mit einem schlanken Grundgerüst der Webseite einher. Aufwendige Animationen, gar mit Java Script programmiert, sollten vermieden werden. So bleibt auch die mobile Ansicht einfach und übersichtlich. Gerade einfache Schriftarten sorgen bei hoher Belastung für eine möglichst geringe Absprungrate. So kann der Text schnell geladen werden. Da Text vor Grafiken und Animationen geladen wird, sorgt dieser einfache Trick dafür, dass Nutzer auch bei langsamer Verbindung schon mal etwas zum Lesen haben und sich nicht mit dem berüchtigten weißen Bildschirm zufriedengeben müssen.

Lazy Loading ist eine weitere Möglichkeit, den Nutzern frühzeitig die wichtigsten Informationen zukommen zu lassen. Hierbei werden zuerst alle Informationen above the fold, geladen, also im obersten Abschnitt der Webseite. Erst wenn der Kunde runterscrollt, wird der nächste Abschnitt geladen. Das ist besonders für Online-Shops relevant, denn so erhalten mehr Kunden in kürzerer Zeit Zugang zu den wichtigsten Produktdaten, die im Idealfall bereits am Anfang der Seite präsentiert werden. Nur interessierte Kunden nutzen dann einen höheren Umfang an Traffic, indem sie mehr Informationen abrufen.

So wird der Online Shop 2018-tauglich

Ein Online Shop zählt im Jahr 2018 eher zur Pflicht, als zur Kür. Dabei ist es allerdings nicht mit dem Einrichten und Bewerben des eigenen Online-Shops geschehen. Die Nutzer müssen auch einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf die Seite und all ihre Funktionen haben – selbst bei hohem Ansturm. Gute Vorbereitung bleibt hier das A und O!

Dieser Beitrag wurde geschrieben von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Business-Academy-Ruhr.