In 8 Schritten zum eigenen Newsletter

Brauchen Unternehmen heutzutage noch einen eigenen Newsletter? Sind die sozialen Netzwerke nicht viel eher dafür geschaffen, neue Kunden zu generieren? Aus unserer Sicht muss es nicht heißen: “Entweder – oder!” Beide Marketinginstrumente haben im Mix ihre Berechtigung. Viele Experten pochen bei Facebook und Co. auf die Reichweiten und die Nähe zum Kunden (Social Media Marketing). Dem gegenüber steht der Newsletter, der viele Pluspunkt sammelt, weil er auf dem direkten Weg in den Mail-Account potentieller Interessenten landet (Direktmarketing). Wir setzten auf beide Instrumente und haben uns bereits im Januar 2016 entschieden einen BAR-Newsletter zu installieren. 

Mit einem Newsletter ein breites Publikum erreichen

“Ich habe über meine letzten Newsletter zwei neue Kunden bekommen”, berichtet uns eine ehemalige Kursteilnehmerin des Online Marketing Manager Kurses stolz. Die Arbeit hat sich gelohnt, so ihr Fazit. Doch wie viel Arbeit steckt in einem eigenen Newsletter? Was gilt es zu beachten? Wie viel technisches Verständnis ist notwendig? Welche Inhalte sollen vermittelt werden? Bevor die technische Umsetzung beginnt, sollten strategische Überlegungen stehen.

Ziele und Zielgruppe

“Wir wollen jeden ansprechen” – Das hören wir des Öfteren bei unseren Teilnehmern, wenn Sie eine Online Marketing Strategie erstellen. Aber Ziele wie diese können nicht erreicht werden. Man kann mit seinen Botschaften, die man im eigenen Newsletter veröffentlicht, nicht “alle” ansprechen. Am besten ist es deshalb genau zu schauen, wer sind meine Zielgruppen bzw. meine Kunden? Welche Inhalte sind für sie nützlich? Was interessiert die möglichen Abonnenten? Sind die Zielgruppen eingegrenzt ist es einfacher, die verbreiteten Inhalte passgenau auf die Bedürfnisse zuzuschneien. Immerhin will man nicht nur einen eigenen Newsletter verschicken, sondern regelmäßig die Leser bei der Stange halten.

Sich klare Ziele stecken, motiviert. Beim Newsletter zählt neben der Zahl der Abonnenten auch das Monitoring. Will man ein organisches Wachstum oder hat man bereits eine Menge E-Mails im Vorfeld gesammelt? Wie viele Abonnenten will man in drei Monaten gewinnen? Wie viele Abonnenten will ich wirklich erreichen – Stichwort effektive Öffnungsrate?

8 Schritte zum eigenen Newsletter mit Mailchimp

Für unseren Newsletter wählten wir den erfolgreichen Anbieter Mailchimp. Der Vorteil: Bis zu 2.000 Abonnenten können über dieses Tool kostenfrei verwaltet werden. Darüber hinaus punktet es mit einer einfachen Handhabung, vorgegebenen Layouts und einfacher Drag-and-Drop-Technik. Zur Bedienung reicht ein grundlegendes technisches Verständnis. Ein weiteres Plus: Die Umwandlung für Tablet und Smartphone-Nutzer erfolgt automatisch.

Der Entschluss ist gefasst, die Inhalte in Form von Blogbeiträgen der eigenen Website stehen bereit, jetzt geht es an die Umsetzung. Nach der Anmeldung können die Vorbereitungen beginnen. Ein Wort zum Verständnis von Mailchimp: Template sind die Vorlagen, mit denen man ein Grundgerüst für sein Layout festlegt.  Campaigns sind die wirklichen Newsletter, die zu einem bestimmten Zeitpunkt verschickt werden. Startet man eine Campaigns, kann man eine neue Vorlage kreieren oder ein bereits fertiges Template verwenden.

1. Newsletter Template wählen

MailChimp bietet zahlreiche verschiedene Template Varianten an. Einspaltig, zwei- oder dreispaltig, mit Bildern oder der Sidebar (Seitenstreifen) rechts oder links. Skizzieren Sie Ihre Inhalte im Vorfeld. Möchten Sie regelmäßig auf Termine hinweisen oder Angebote, bietet sich eine Sidebar an. Geht es ausschließlich um interessante Artikel aus Ihrem Blog wäre ein einspaltiger Newsletter zu empfehlen. Ist Ihr Produkt visuell präsent? Dann eignen sich eher Bilder-Templates.

2. Template individualisieren

Ist das Template ausgewählt, bietet Mailchimp zur Bearbeitung zwei Optionen an “Content” und “Design”. Unter dem Menü Content können Inhalte einfach per Drag and Drop hinzugefügt werden bzw. Bilder hochgeladen werden. Hinter “Design” lassen sich alle Elemente des Templates individualisieren. Da das Template eine Vorlage für all Ihre weiteren Newsletter sein soll, sollten Sie hier besonders genau hinschauen. Welche Hintergrundfarbe, welche Textfarbe und Textausrichtung oder Abstände: Alles lässt sich verändern. Im nächsten Schritt erstellen Sie den Inhalt, also Kopf und Fußzeile. Denken Sie wegen der Wiedererkennung an Ihr Corporate Identity, verwenden Sie ähnliche Farben wie auf Ihrer Website.

Jetzt geht es an die einzelnen Text- Bildbausteine des Newsletters. Klicken Sie direkt in den Baustein Ihrer Vorlage hinein und sofort können Sie auf der rechten Seite Text, den Style oder die Settings verändern. Integrieren Sie Ihr Logo und verknüpfen Sie zudem den eigenen Newsletter mit Ihren sozialen Netzwerken, das erhöht auch an dieser Stelle Ihren Traffic.

Ein Impressum muss auch im Rahmen eines Newsletters zudem ergänzt werden, da er als ein Telemediendienst gilt. Gem. § 5 TMG muss innerhalb der E-Mail-Werbung Namen und Anschrift sowie eine E-Mail-Adresse zur „schnellen elektronischen Kontaktaufnahme“ im Rahmen des Impressums angegeben werden. Ganz wichtig: die Newsletter Abbestellung. Dazu reicht es am Ende des Newsletters einen entsprechenden Link anzugeben.

3. Newsletter-Liste erstellen

Beim Verschicken Ihres fertigen Newsletters, Ihrer Campaign, fragt Mailchimp: An welche Liste sollen wir diesen Newsletter verschicken? Unter diesem Aspekt erstellen Sie die Listen. Vielleicht sollen Abonnenten unterschiedliche Angebote erhalten? Einen eigenen Newsletter für den Service? Einer für verschiedene Produktlinien? Unabhängig davon gilt für alle Abonnenten das so genannte Double-Opt-In Verfahren. Der potentielle Interessent muss dabei die Einwilligung nochmals bestätigen, bevor der Newsletterversand zulässig wird. Mailchimp hat diesen Prozess in seinen Formularen automatisiert, sodass Sie eigentlich nur sprachlich nachbessern müssen.

4. Formulare übersetzen

Klicken Sie auf Ihre Liste und Sie können alle Mailchimp Formulare individuell anpassen. Wählen Sie einfach an dieser Stelle das Menü “Sign up Forms” (Registrierungsformulare). Unter “General Forms” (Allgemeine Formulare) können alle Formulare, wie das Anmeldeformular für Ihre Website, das Abmeldeverfahren usw. sprachlich übersetzen und von der Farbe und dem Layout verändern. Gehen Sie nach und nach alle Formularoptionen durch, denn der automatische Übersetzer hat manch lustige Wortkreationen in petto. Wichtig ist, dass Sie vor dem Versenden besonders das Anmelde- und Abmeldeverfahren mehrfach testen, damit Ihnen dabei kein Fehler unterläuft.

5. Erste Kampagne starten

Die Vorlage ist erstellt, die Liste vollständig und alle Formulare up to date. Jetzt kann die erste Kampagne starten. Wählen Sie Ihr Template und füllen Sie es mit Inhalt. Bilder in den eigenen Newsletter: ja oder nein? Das ist oft die Frage. Denn sobald Bilder ins Spiel kommen, erhöht sich die Ladezeit. Oftmals werden im E-Mail-Programm, je nach Voreinstellung, auch die Bilder nicht automatisch mit heruntergeladen. Wir haben uns für kleine, den Mailchimp-Vorlagen angepasste Bilder entschieden.

Das A und O eines Newsletters ist die Betreffzeile. Oft entscheidet der Abonnent nur nach der Betreffzeile, ob er den Newsletter anklickt oder nicht. Wie Sie einen tolle Betreffzeile kreieren, steht im Artikel: 7 Tipps, wie Sie kurze und prägnante Betreffzeilen erstellen. ( z. B. Synonyme nutzen, um Platz zu sparen. Keine unnötigen Wörter verwenden, Zahlen und Symbole integrieren, aktiv schreiben, Abkürzungen)

6. Erst testen, dann “Press the Button”

Die Spannung steigt. Mein Tipp: Schicken Sie zunächst eine Testmail an ein bis drei Menschen Ihres Vertrauen. Sie werden staunen, was an Feedback zurückkommt – “Man sieht den Baum vor lauter Bäumen nicht!”. Beherzigen Sie das Feedback und dann schicken Sie erst dann Ihren ersten Newletter raus. Bravo! Sie haben Ihr erstes Ziel, einen eignen Newsletter erreicht! Und für den nächsten Newsletter sind dank des Templates die Basics schon vorbereitet, sodass nur noch die Inhalte integriert werden müssen.

7. Newsletter analysieren – Mailchimp Reports

Der eigenen Newsletter ist versandt. Doch was hat es mir gebracht? An diesem Punkt muss eine Analyse des Newsletters stehen. Dazu zählen, die Zustellrate, die Öffnungsrate (im Durchschnitt bei 24,25 %), die Klickrate (im Durchschnitt bei 3,48%), die Click-Through-Rate (CTR) (im Durchschnitt bei 12,41%) sowie die Bouncerate (im Durchschnitt bei fast 2,86%). Nach dem Versand bietet Mailchimp dafür unter dem Menüpunkt “Reports” eine Reihe von Informationen, die eine Analyse des Erfolgs ermöglichen. Neben der Öffnungs- und Klickrate gibt es eine 24-Stunden-Performance, die einem zeigt, zu welcher Zeit der Newsletter am häufigsten geöffnet wurde. Interessant sind auf die Top-Links sowie die Leser, mit der höchsten Öffnungsrate.

8. Wie bekomme ich E-Mail-Adressen?

Mailchimp hilft Ihnen auch an dieser Stelle. Sie können Ihr individualisiertes Anmeldeformular mittels HTML-Code auf Ihre Website integrieren. Über das Menü “Embedded Forms” bzw. “Eingebettete Formulare” (Sie klicken Ihre Liste an, unter dem Menü “Sign up Forms” bzw. “Registrierungsformulare”) werden Ihnen verschiedene Varianten angeboten. Bewährtes Mittel, um neue Leser zu bekommen sind Gewinnspiele oder E-Books, die bei Anmeldung kostenfrei zugesandt werden. Sie versenden an einen Interessenten oder Kunden eine E-Mail? Bewerben Sie in Ihrer Signatur Ihren Newsletter. Auch Offline-Werbeprodukten wie Visitenkarten, Flyer, Aufsteller oder Plakaten können den Newsletter bewerben. Ein QR-Code auf den Printwerbematerialien, bei dem der Interessent direkt auf die Anmeldeseite geleitet wird, erleichtert das Verfahren. Mailchimp bietet Ihnen auch die Option an Newsletter-Pop-Ups “Subscriber popup” in Ihre Website zu integrieren.

Fazit

Nachdem wir unseren ersten Newsletter verschickt hatten, waren wir stolz, Ziel erreicht! Oft ist es nur die Angst vor dem Unbekannten oder der Arbeit, die einen davon abhält, mit dem E-Mail-Marketing durchzustarten. Uns hat es beflügelt. Außerdem hält uns der Newsletter auf Trapp und sorgt dafür, dass der Blog immer mit frischen Inhalten versehen ist.

Dieser Beitrag wurde von einer ehemaligen Mitarbeiterin geschrieben und durch die Business-Academy-Ruhr auf den neuesten Stand gebracht.