#hscamp2017: Die Digitalisierung der Hochschulen schreitet voran

Über 130 Besucher nutzten beim 3. Hochschulbarcamp 2017 die Gelegenheit, sich auszutauschen und sich über die neueste Entwicklungen zu informieren. Es scheint so, dass das die Digitalisierung für die Hochschul-Verantwortlichen heutzutage ein wichtiges Thema. Für mich ist das eine Entwicklung, die ich sehr begrüße.

Aus allen Ecken Deutschlands waren Experten und interessierte Laien zum Hochschulbarcamp 2017 nach Essen angereist. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen ganz klar die Chancen der Digitalisierung für die Unis in Bereichen wie Service für Studierende, Recruiting und Marketing oder in puncto Alumni-Netzwerke (z. B. ehemalige Studenten als Influencer).

Hochschulbarcamp 2017: Sessions über Sessions

Beim Camp begeisterte mich besonders der prall gefüllten Sessionplan an beiden Tagen. Damit man einen kleinen Eindruck gewinnt, habe ich hier die breiten Themenpalette zusammengestellt:

  • Content und Influencer Marketing
  • Umgang mit kritischen Erfahrungsberichten (Thomas Tibroni von Studycheck.de)
  • Facebook-Werbung  – @axelkopp
  • Studies in Social Media “einsetzen”
  • Kommunikation für die Zukunft – @sozialpr
  • Eventkommunikation
  • Xing und LinkedIn – Nutzererfahrungen
  • Katzen-Content
  • Zusammenspiel von Online Redaktion und Social Media
  • Social Media: Kernkompetenz für das Curriculum
  • Ziele/Kennzahlen/Monitoring
  • WhatsApp in der Studienberatung
  • Live-Streaming
  • Empfehlungsmarketing – Reputationsmanagement
  • “Frag-was-zu-Videos”
  • Mediennutzung von Studierenden
  • Mint-Marketing
  • Bildrechte
  • SEO Tools
  • Digitaler Wissenstransfer
  • Webauftritte Deutsch/Englisch
  • Instagram
  • Was ist “whatschado”?

Scheinbarer Wahnsinn, oder? Deshalb hatte man als Barcamp-Besucher wirklich die Qual der Wahl und musste sich genau überlegen, an welcher Veranstaltung man teilnehmen wollte. Abgerundet wurden die Sessions beim Hochschulbarcamp 2017 mit Angeboten wie “Jodeln”- Dudödeldu” oder der Geheimtipp ”Kreativ durch laterales Denken oder – Was haben Bananen mit Hochschulen zu tun?”.

Im Prinzip konnte man grob zwischen zwei unterschiedlichen Sessiontypen  unterscheiden. Zum einen die Hochschulen, die konkret digitale Projekte umgesetzt haben (z. B. Beratung für Studierende über WhatsApp oder Recruiting-Services) und zum anderen jene, die komplexe Probleme haben und einen Lösungsansatz suchen.

Das Problem: Websites für Hochschulen mit 50.000 einzelnen Seiten

“Wie sollen wir eine Website (Basis: Typo3), bei der mehr als 50.000 Seiten hinterlegt sind und die dann auch noch zweisprachig ist, relaunchen?” Ein Problem, mit dem nicht wenige Hochschulen zu kämpfen haben. Responsive Design? Natürlich ist das notwenig. Das sehen die Verantwortlichen ein. Aber gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass eine Umsetzung ein 2-Jahres-Projekt sein würde. Und am Ende der zwei Jahren mit interner Abstimmung und Programmierung sei die Seite wieder veraltet, so schilderten die Hochschul-Mitarbeiter die Situation.

An dieser Stelle war es für viele Barcamp-Besucher besonders wichtig zu fragen: “Wie löst Ihr das Problem? Welche Tricks oder Tipps habt Ihr für uns? Stichwort “Kreditkarte” – Welche Lösungen gibt es?” Alles Fragen, für die zwar ad hoc keine Lösung gefunden wurde, aber einen Prozess angestoßen haben. Da bin ich mir sicher. Die Hochschulen müssen meiner Meinung nach insgesamt flexibler werden, um eine Digitalisierung erfolgreich umzusetzen und die Vorteile für sich zu nutzen.

Weitere Berichte zum Hochschulbarcamp 2017 sind in diesem Blogbeitrag des Alumni-Clubs zusammengestellt:

FAZIT

Es war wieder ein tolles Hochschulbarcamp. Ich habe mich dabei gefragt, ob Hochschulen heutzutage eine Website mit mehr als 50.000 Seiten brauchen? Vielleicht sollte man an dieser Stelle mit einem anderen Ansatz an die Problematik herangehen und andere – neue und kürzere – Wege finden, die Studenten und Abiturienten anzusprechen und für sich zu gewinnen? Denn – auch das habe ich deutlich gespürt an den zwei Tagen – nicht die Abiturienten müssen sich bewerben, sondern die Hochschulen müssen sich bei den zukünftigen Studenten im besten Licht präsentieren.

Eventuell doch mit Facebook-Promotion trotz der Datenschutzproblematik probieren? Skype- oder WhatsApp Sprechstunden anbieten oder Online-Live-Vorlesungen mit Adobe Connect? Visionen einer Virtual-Reality-Vorlesung scheinen aus meiner Sicht vielleicht auch keine Zukunftsmusik mehr zu sein?

Im Bereich Social Media Marketing sind die Hochschulen schon vielerorts einen Schritt weiter. Es zeigte sich, dass teilweise bis zu zehn Mitarbeiter im Team zusammenarbeiten. Bloggen, Social Media Marketing und Live-Kommunikation: Bei diesen Themen merkte man deutlich, dass die Bedeutung der Digitalisierung auch in den Hochschulen vorangetrieben wird. Diesen Trend spüren wir auch bei immer wieder bei unserem erfolgreichen Workshop “Social Media Marketing für Hochschulen”, denn wir seit 2014 anbieten. Mir haben die zwei Tage echt Spaß gemacht und ich bin schon gespannt, was uns nächstes Jahr beim Hochschul-Barcamp 2018 erwartet.