Cybermobbing: Beleidigung im Internet hat viele Gesichter

“Mobbing”, den Begriff kennen viele. Am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Sportverein: Überall werden Menschen schikaniert, rausgeekelt oder seelisch verletzt, eben gemobbt. Doch seit Smartphones, soziale Netzwerke und Co. immer mehr unseren Alltag bestimmen, verlagert sich auch das Mobbing: aus der realen in die virtuelle Welt. Dieses Phänomen hat einen Namen: Cybermobbing.

Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing hat viele Gesichter – über die neuen Medien geht das mittlerweile leider ziemlich schnell. Belästigung durch E-Mails, Whats-App Nachrichten, SMS, Pinnwandeinträgen oder Kommentaren in sozialen Netzwerken sind die bekanntesten Methoden des Cybermobbings. Die Bloßstellung des Opfers durch intime Bilder, Videos oder privaten Informationen ist immer gängiger geworden.

Wenn die Beleidigungen überhand nehmen, kann es bis zur Rufschädigung und Diffamierung kommen. Fakeprofile, falsche Accounts im Namen des Opfers, falsche Emails, Foreneinträge oder Bilder sind nur ein Teil dessen, was Täter unternehmen, um dem Opfer zu schaden.

Bewegte Bilder steigern Wirkung

Videos und Bilder sind in den sozialen Netzwerken ein weiteres sehr probates Mittel, um Opfer zu demütigen. Je peinlicher, desto besser. Oft wählen die Täter sogenannte “Happy Slappings” oder “Snuff-Videos”, auf denen das Opfer gerade verprügelt oder verführt wird. Teilweise sind diese Bilder real, aber auch gefälschte Gewalt- oder pornografische Szenen sind zu sehen.

5 Maßnahmen gegen Cybermobbing

Was tun, wenn es einen persönlich trifft? Das Netz bietet  eine enorm hohe Viralität. Ist der Kommentar bei Facebook gemacht, so erreicht er innerhalb von Sekunden viele Freunde, Bekannte und auch unbekannte Personen. Dennoch: Schutzlos ausgeliefert ist man den Mobbern nicht. Es gibt Strategien und Reaktionen, die erfolgreich sind. Wie sollten also Privatpersonen oder Kinder und Jugendlichen reagieren?

Der erste Schritt ist Ruhe bewahren und Hilfsangebote wahrnehmen. Passiert das Mobbing zum Beispiel in der WhatsApp-Gruppe der Klasse, sollte man in der Schule den Vertrauenslehrer oder Klassenlehrer ansprechen. Geht das Mobbing weiter, ist der nächste Schritt, dass man die virtuellen Attacke bei der Polizei und dem Netzwerkbetreiber meldet, damit die IP-Adresse den Täter ausfindig gemacht werden kann und die Bilder, Videos und Posts gelöscht werden.

Rechtsanwalt John Hendrick Weitzmann zeigt in seiner Publikation “Cyber-Mobbing, Cyberbullying und was man dagegen tun kann” auf, was man dagegen tun kann:

1. Regelverstöße melden.
2. Als Privatperson keine Reaktionen zeigen.
3. Sich selber googlen.
4. Nur Inhalte veröffentlichen, die man allen zeigen möchte.
5. Nicht selber Cybermobbing betreiben.

Rechtliche Schritte gegen Cybermobbing

Wenn nichts greift und das Cybermobbing immer weiter geht, dann können diese rechtlichen Maßnahmen gegen Cybermobbing nach John Hendrock Weitzmann helfen:

1. Direkte Ansprache
2. Abmahnung
3. Einstweilige Verfügung
4. Unterlassungsklage

Fazit

Cybermobbing passiert – immer wieder. Beleidigungen, Belästigungen, Rufschädigungen oder Drohungen prasseln dann über die Opfer ein. Sie müssen all das nicht einfach über sich ergehen lassen und können reagieren.

Am besten ist es jedoch schon im Vorfeld, bevor das Cybermobbing auftritt, einige Verhaltensregeln zu beachten: 

1. Mit Bedacht Informationen, Bilder und Videos auswählen, die öffentlich geteilt und weitergegeben werden.
2. Nur Dinge posten, die jeder erfahren darf.
3. Sicherheitseinstellungen der Netzwerke prüfen.

Werden diese Punkte beachtet, reduziert man die Gefahr eines möglichen Cybermobbing-Angriffs um ein Vielfaches. Das ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen, kann man dann auch rechtliche Wege gehen. Wichtig ist, dass man Eltern, Freunde oder vertraute Personen mit einbezieht und nicht alleine mit dem Cybermobbing umgeht.

Weitere Hilfsmöglichkeiten und Informationen im Netz: